Innovative Mittel gegen den Fachkräftemangel 2025

Dana Whiston

 

Innovative Mittel gegen den Fachkräftemangel 2025

 

In allen Branchen fehlt es an Fachpersonal. Doch es gibt einiges, das Unternehmen selbst tun können, um Lücken entgegenzuwirken. Dazu müssen sie sich von traditionellen Arbeitsmethoden lösen und auch etwas investieren. 

In diesem Artikel geht es um den Fachkräftemangel, seine Gründe und innovative Tipps zu seiner Bekämpfung.

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Wo kommt der Fachkräftemangel her?

Wie kommt man üblicherweise zu mehr Fachkräften?

Welche innovativen Mittel können den Fachkräftemangel bekämpfen?

 

Wo kommt der Fachkräftemangel her?

 

Der akute Fachkräftemangel hat vielfältige Ursachen. Hier führen wir die wichtigsten davon auf:

1. Demografischer Wandel

Es gibt immer weniger junge Menschen, die in den Berufsalltag eintreten. Wenn also eine Fachperson in den Ruhestand geht, findet sich nicht immer jemand, der nachrücken kann.

2. Fehlende Attraktivität des Berufs

Viele zukünftige Berufstätige sehen ihren Traumjob in Branchen wie IT oder dem Ingenieurwesen, sodass es andere Berufszweige schwerer haben, junge Menschen für sich zu gewinnen und sie entsprechend auszubilden.

3. Rapider technologischer Wandel

Die Nutzung von Technologie in der Arbeitswelt nimmt rasant zu und es fehlt an entsprechend geschultem Personal. Die bestehenden Kenntnisse und Ausbildungsmöglichkeiten hinken da häufig hinterher.

4. Nicht die richtige Ausbildungsart

Häufig studieren junge Menschen lieber, als eine Ausbildung zu absolvieren, denn ein Studium scheint bessere Berufschancen zu bieten. Doch für Branchen, deren Fachkräfte eine praxisnahe Ausbildung benötigen, sind diese Hochschulabsolventen häufig nicht geeignet. Dazu kommt, dass Ausbildungsmodelle wie das duale Studium kaum noch angeboten werden.

5. Fehlende Maßnahmen in den letzten Jahren

Der Fachkräftemangel ist schon länger ein Thema, doch in den vergangenen Jahren wurde wenig getan, um ihn zu bekämpfen. Das hat die Lage noch verschärft, sodass er mittlerweile eine ganze Breite an Branchen betrifft.

Wie kommt man üblicherweise zu mehr Fachkräften?

 

Traditionell gibt es einige Möglichkeiten, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dazu gehören:

Zuwanderung

Das Anwerben von Fachkräften aus anderen Ländern bietet eine einfache Möglichkeit, bereits qualifiziertes Personal zu erhalten. Doch gerade kleineren Unternehmen fehlen häufig die Ressourcen, um Facharbeitende aus dem Ausland anzulocken. Die Politik kann hier eingreifen, doch ihre Initiativen sind nicht immer für alle Unternehmen hilfreich. Auch bürokratische Hürden können es erschweren, jemanden aus dem internationalen Umfeld einzustellen. Kulturelle Unterschiede und sprachliche Barrieren sind ebenfalls ein Thema – gerade für Unternehmen, die bisher keine internationale Präsenz haben.

Verstärkte Aus- und Weiterbildung

Zur Bekämpfung des Fachkräftemangels müssen Bildungsangebote attraktiver werden. Das betrifft nicht nur die Ausbildung, sondern auch die Weiterbildung. Häufig ist es bestehenden Mitarbeitenden überlassen, sich selbst in der Freizeit weiterzubilden. Oder die Bildungsangebote sind nur von kurzer Dauer, um den Arbeitsalltag so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Doch ein stärkerer Fokus auf Bildung lohnt sich, auch wenn er vorübergehend Ressourcen kostet und zu Engpässen führen kann.

Verbesserte Arbeitsbedingungen

Einige Branchen haben damit zu kämpfen, dass sie einen schlechten Ruf haben – und zwar sowohl im Hinblick auf das gezahlte Gehalt als auch die bestehenden Arbeitsbedingungen. Gerade in Branchen, denen Personal fehlt, wie etwa der Pflege oder Gastronomie, sind die Gehälter für potenzielle Arbeitnehmende häufig nicht attraktiv genug. Doch die Entlohnung ist häufig nicht allein ausschlaggebend für das Fehlen von Fachpersonal. Gut qualifizierte Bewerber*innen suchen auch nach einem angenehmen Betriebsklima, Work-Life-Balance und Karrierechancen innerhalb des Unternehmens.

Überzeugungsarbeit

Es hilft wenig, bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen oder viel Gehalt zu zahlen, wenn dies nicht bekannt ist. Es muss daher Überzeugungsarbeit geleistet werden. Das heisst Werbeanzeigen und Veranstaltungen, welche die positiven Aspekte der jeweiligen Branche hervorheben. Hier können gerade die Berufsverbände agieren, da solche Massnahmen sehr teuer sein können und sich für einzelne Unternehmen häufig nicht lohnen.

Fachkräftemangel in der Pflege

Gerade die Pflegebranche hat mit einem schlechten Ruf zu kämpfen. Dabei hat sie Fachkräfte sehr nötig.

 

Häufig keine Abhilfe für kleinere Betriebe

Viele dieser Massnahmen helfen besonders grösseren Unternehmen, die viel Geld und Ressourcen in den systematischen Abbau des Fachkräftemangels investieren können.

Kleinere und mittelständische Betriebe sollten die fehlenden Kompetenzen hingegen mit innovativen und weniger kostspieligen Mitteln angehen, die häufig nur ein Umdenken und geringe Umstellungen im Betriebsablauf verlangen.

 

Welche innovativen Mittel können den Fachkräftemangel bekämpfen?

 

1. Intern in die Weiterbildung investieren

Von Arbeitnehmenden wird häufig verlangt, dass sie sich weiterbilden. Doch Arbeitgeber sollten sich überlegen, dazu einen stärkeren Beitrag zu leisten. Denn ein innerhalb des Unternehmens weitergebildeter Mitarbeiter bleibt dem Betrieb eher erhalten. Dabei muss man nicht unbedingt in externe Bildungsangebote investieren oder Zuschüsse für Angestellte bieten, um sich in der Freizeit weiterzubilden. Auch eigene Fachkräfte bieten viel Potenzial, den Nachwuchs zu schulen.

Interne Weiterbildung

Internes Fachwissen kann in unternehmenseigenen Weiterbildungen vermittelt werden.

Vorhandene Fachkräfte können zum Beispiel Weiterbildungsmassnahmen für interessierte Mitarbeitende leiten. Dazu sollten allerdings beide Parteien von der Arbeit freigestellt werden. Wenn dies der Betriebsablauf nicht zulässt, dann können ihnen auch Überstunden für die interne Weiterbildung bezahlt werden. Aber Fachwissen lässt sich auch vermitteln, wenn die Fachkraft bereit ist, sich an einigen Tagen bei ihrer Arbeit begleiten zu lassen.

All dies benötigt natürlich Zeit, die im hektischen Arbeitsalltag oft nicht da zu sein scheint. Doch diese Investition lohnt sich langfristig, da sie die Anzahl der möglichen zukünftigen Fachkräfte stark erhöhen kann. Wenn der Nachwuchs aus dem eigenen Betrieb stammt, stärkt dies ausserdem die Unternehmenstreue und das Teamgefühl, was wiederum die Arbeitsqualität steigert.

Investition: freigestellte Arbeitszeit oder Entlohnung der Mitarbeitenden für die Weiterbildung

Ertrag: besseres Verständnis innerhalb des Unternehmens, mehr Vertretungsmöglichkeiten und erhöhtes Interesse an der Weiterbildung zur Fachkraft

 

 

2. Suchkriterien bei der Stellenausschreibung erweitern

Häufig wird von Fachkräftemangel gesprochen, wenn ein Unternehmen keine Mitarbeitenden findet, die genau auf die ausgeschriebene Stelle passen. Das heisst, sie sollen möglichst bereits die richtige Ausbildung haben oder ihre bisherige Arbeit soll dem Aufgabenbereich grösstenteils entsprechen.

Doch es kann sich lohnen, die Netze weiter auszuwerfen und Stellenausschreibungen auch auf Quereinsteiger oder Arbeitnehmende mit langjähriger Erfahrung in ähnlichen Berufsumfeldern auszuweiten. Denn übertragbares Fachwissen wird in der Praxis erworben und spiegelt sich nicht unbedingt in Abschlüssen oder Berufsbezeichnungen wider.

Arbeitgeber sollten daher in ihren Bewerbungsprozessen auch Bewerber*innen berücksichtigen, die vielleicht nicht die passende Ausbildung haben, aber bereits Erfahrungen sammeln konnten, die auf die ausgeschriebene Stelle übertragbar sind. Hier steht gerade der deutschsprachige Raum noch hinter vielen anderen europäischen Ländern zurück, in denen häufig der Berufstitel oder der Ausbildungsabschluss weniger ins Gewicht fallen als die gesammelte Berufserfahrung.

Investition: umfassendere und längere Bewerbungsprozesse, in denen Kenntnisse auch ohne entsprechenden Abschluss ausgelotet werden können

Ertrag: motivierte Mitarbeitende, die Wissen aus anderen Branchen mitbringen

 

 

3. Alternative zum Arbeitsverhältnis: Selbständige beauftragen

Viele Betriebe ziehen es kaum in Betracht, doch neben Angestellten kann auch die Arbeit mit Freelancern bestehende Lücken schliessen. Denn immer mehr Menschen machen sich selbständig, wie aktuelle Zahlen zeigen. Dabei bieten sie mitunter genau das gesuchte Fachwissen und Können, werden aber von Betrieben häufig übersehen, da nur nach Arbeitnehmenden gesucht wird. Als Auftraggeber können sie das Fachwissen von Selbständigen nutzen, wenn sie sich auf diese Alternative zum Arbeitsverhältnis einlassen.

Dazu ist ein leichtes Umdenken und eine Umstellung vorhandener Prozesse nötig. Doch wenn die passende Person einmal gefunden ist, kann die Arbeit mit Selbständigen sehr fruchtbar sein. Denn die mitgebrachte Aussenseiterperspektive und eventuelle Vorerfahrung in ähnlichen Betrieben kann zur Verbesserung interner Arbeitsabläufe beitragen. 

Zu beachten ist dabei allerdings die Gefahr der Scheinselbständigkeit. Daher sollten Unternehmen genau prüfen, inwiefern die beauftragten Selbständigen wirklich unternehmerisch tätig sind. Sollte von den Behörden ein Arbeitsverhältnis festgestellt werden, drohen im schlimmsten Fall hohe Strafen.

Investition: Umstellung administrativer Aufgaben, genaue Prüfung der Scheinselbständigkeit

Ertrag: Lücken werden geschlossen, Selbständige bringen neue Impulse ein, finanzielle Einsparungen, da Sozialversicherungs- und Steuerpflicht nicht beim Auftraggeber liegen

 

Fazit

 

Der Fachkräftemangel lässt sich nicht von heute auf morgen abbauen. Doch wenn Unternehmen bereit sind, selbst in die Weiterbildung zu investieren und zukünftige Fachkräfte auch in ungewohnten Ecken zu suchen, können sie qualifiziertes Personal gewinnen, ohne auf politische Massnahmen warten zu müssen.

Sie haben keine Zeit für die Einführung neuer Arbeitsabläufe? Viele Prozesse lassen sich automatisieren. Gerade, wer Schichten plant oder flexible Mitarbeitende einsetzt, kann davon profitieren. So bleibt mehr Zeit, sich zum Beispiel um die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften zu kümmern.

Sie wollen mehr dazu erfahren?

 

 

 

Bildquellen: Bild 1, Bild 2, Bild 3

 

 

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